03/09/2012 - copacabana!

wir erreichen puno (peru) in den frühen morgenstunden. nach einer stunde wartezeit können wir in den bus einsteigen, welcher uns am titicacasee entlang an die grenze boliviens bringt. die szenerie erinnert mich an lauerz: fischerboote sind auf dem see, einige gräser lugen im sumpfigen gebiet über die wasseroberfläche.

 

die grenzangelegenheit ist schnell erledigt: beamte blicken gelangweilt auf pässe und stempeln monoton einreisebewilligungen auf papiere. vor und nach der grenzstelle befinden sich unzählige wechselstuben und kleine kioske mit ebenso gelangweilt dreinblickenden verkäuferinnen. auf der bolivianischen seite steigen wir in den bereitstehenden bus und fahren weiter nach copacabana, einem kleinen nest am titicacasee. über hügel erreichen wir den winzigen ort und die bucht mit sandstrand sieht wahnsinnig toll aus - ferienstimmung macht sich breit.

 

holly und ich finden das wahrscheinlich tollste hostel, das man sich denken kann. es ist wahnsinnig günstig, hat ein cheminee und ein sofa im zimmer und ist total härzig eingerichtet: schöne bilder an den wänden mit einem hauch von afrika. mittagessen gibt es in einenm kleinen restaurant: salatbuffet, suppe, forelle mit reis und pommes, banane mit schoggisauce. kostenpunkt: weniger als chf 3!

 

anschliessend erkundigen wir den ort. vor der kirche wird ein reisecar mit blumen beworfen und mit weihwasser bespritzt. man segnet das automobil und bittet gott damit um eine unfallfreie reise. copacabana ist ruhig, sehr ruhig. wahnsinnig nette leute, praktisch alle mit einem lächeln im gesicht. wir buchen für morgen ein ticket, um mit dem schiff auf eine der inseln des titicacasees zu gelangen. beim markt werden unter anderem verschiedenste nüsse und mandeln, popcorns oder auch honigcornflakes angeboten. wir kaufen picknick für die morgige tour und verbringen den nachmittag mit "kompiüüterlen" und lesen. abends, nach dem nachtessen, gibt's für mich noch einen tee, weil ich mich nicht so sonderlich gut fühle. und deshalb geht's auch schon bald ab in's bett.

 

04/09/2012 - auf dem titicacasee zur isla del sol

tja, und jetzt hat's mich doch noch erwischt: wochenlang war ich gesund, nun bin ich gegen ende der reise doch noch am kränkeln. eine grippe ist da! trotzdem geht's auf die tour: das boot verlässt den hafen copacabanas um 8 uhr 30.  wir fahren 90 minuten lang zum südende der isla del sol.

 

der titicacasee befindet sich in der hochebene des altiplano und ist mit seinen 8300 km2 der zweitgrösste see südamerikas: nicht zu vergessen, dass wir uns auf 4000 müm befinden! wunderschön schimmert das wasser im sonnenlicht saphirblau. rundherum hügelige landschaften und unzählige inseln. ein tolles bild! auf der isla del sol sollen die inkas erschaffen worden sein und der mythologie zufolge ist hier auch der geburtsort der sonne. nach unserer ankunft frühstücken wir und machen uns danach auf, diesen magischen ort zu erkunden. eine steile treppe geht's hinauf zu einer wahnsinnig schönen landschaft mit gelben graslandschaften, umgeben von glänzendem wasser.

 

es ist sonnig, warm und angenehm, teilweise windet es relativ stark. einige dörfer sind auf der insel zu finden, schulkinder laufen uns entgegen. es gibt abartig viele schweine, selbst am sandigen strand an den ufern tummeln sich die viecher. ausserdem gibt es lamas und schafe zu sehen. unser vierstündiger spaziergang ist abwechslungsreich, plötzlich tauchen wieder felsen auf oder wir sind umgeben von eukalyptusbäumen.

 

wir erreichen den norden der insel und beziehen ein einfaches hostelzimmer im dorf challapampa. danach machen wir uns auf die suche nach den chincana-ruinen, wo ein fels steht. dort soll die schöpfungslegende der inka ihren ursprung haben. ein toller sonnenuntergang lässt die szenerie noch schöner wirken.

 

auf dem rückweg zum hostel stoppen wir bei maria und leo, einem päärchen aus peru, die hier für einige wochen ein haus gemietet haben. mit blick auf den see ein toller ort, um einfach mal abzuschalten und zu relaxen. die beiden im hippielook sind total freundlich und laden uns zu einer tasse tee ein. hergestellt mit kräutern aus dem kleinen gärtchen. wir quatschen und schlürfen das heisse getränk. so schön, dass es solch' tolle, nette und unkomplizierte menschen auf dieser welt gibt!

 

wieder in challapampa kaufen wir in einem kleinen shop eine flasche wasser. gehütet wird der laden von einem etwa zehnjährigen jungen, der seine hausaufgaben erledigt und nebenbei aufpasst, dass die kunden schön bezahlen. in einem winzigen restaurant gibt es fisch - direkt aus dem titicacasee - zum nachtessen.

 

05/09/2012 - ab nach la paz

wir frühstücken in der sonne und fahren mit dem halb-elf-uhr-boot zurück nach copacabana, wo um 13 uhr ein bus nach la paz abfährt. da der bus bereits total voll ist, als wir einsteigen, bleibt für mich nur der klappsitz neben dem chauffeur übrig. unbequem, aber aufgrund des grossen frontfensters eine tolle option, die schöne landschaft zu geniessen.

 

ich habe einen grandiosen blick auf den titicacasee, unzählige hügel und schneebedeckte gipfel der cordillera real. der titicacasee wird auf einer fähre überquert: das holzboot sieht so aus, als ob es unter der last des reisebusses gleich zusammenbrechen wird und ich bin froh, dass wir passagiere den see auf einem anderen schiff überqueren müssen.

 

die weiterfahrt ist dann für mich ein erneuter coup de coeur: flache, weite, gelbe grasweiden. soweit das auge reicht. im hintergrund schneebedeckte gipfel. magere kühe, die versuchen, im land etwas essbares zu finden. ein vollbepackter esel wird über die strasse getrieben. kurz darauf sehe ich einen mann, der mit seinem etwa achtjährigen sohn - beide mit einem riesenpack auf dem rücken - einen grossen, schweren reissack der strasse entlang tragen. frauen in traditionellen, farbigen kleidern, gucken den vorbeifahrenden autos zu.

 

wir erreichen la paz, als sich die sonne langsam zu verabschieden gedenkt. eine riesige stadt erstreckt sich vor uns, eingebettet in einem tal zwischen bergketten. rote, fassadenlose backsteinhäuschen schimmern im orangen abendlicht. la paz zählt etwa zwei millionen einwohner.

 

wir checken im hostel bash n' crash ein. danach genehmigen wir uns in der super bar luna y sol einen aperitif, essen in einem indischen restaurant z'nacht und gehen dann für's dessert wieder zurück in die mond-sonne-bar, weil's uns da total gut gefallen hat. und irgendwie habe ich bereits in diesem moment gewusst, dass mir diese grossstadt total gut gefallen wird.

 

06 + 07/09/2012 - laut, bunt, inspirierend, verrückt: la paz

ich bin immer noch nicht fit. lasse deshalb das downhill-biken auf der todesstrasse aus und trinke viel té con té: das ist eine spezialität hier in bolivien. man kriegt heisses wasser und einen teebeutel, dazu zitronenschnitze und zimt sowie ein shotglas voller singani, einem tresterschnaps. superlecker! ...und helfen tut es auch. schon nach einigen tagen merke ich die heilende wirkung des gesöffs... :-)

 

nicht nur wegen der grippe lasse ich es ruhiger angehen als auch schon. in kolumbien beispielsweise bin ich mehr oder weniger immer früh aus den federn, habe den ganzen tag lang sachen unternommen, wollte möglichst viel erleben und sehen. seit peru lasse ich aber alles irgendwie ein bisschen langsamer auf mich wirken und geniesse das ausschlafen, das gemütliche relaxen oder die eine oder andere siesta am nachmittag.

 

holly und ich unternehmen also nicht so besonders viel hier in la paz. wir spazieren durch die strassen, über den plaza san francisco, trinken frischen kokosnusssaft. kein durchkommen auf der strasse santa cruz, wo es von menschen und autos nur so wimmelt und man froh ist, heil die andere strassenseite zu erreichen. hunderte taxi collectivos fahren durch die stadt, mit jeweils einem typen, der aus dem fenster guckt und laut die zieldestinationen herauslärmt. jungs mit gesichterverhüllenden skimasken fungieren als schuputzer. überall sind kleine verkaufslädeli auf dem trottoir aufgestellt und die indigenen frauen mit schwarzem zylinder auf dem kopf bahnen sich einen weg durch die dichte menschenmasse.

 

der hexenmarkt ist sehr enttäuschend. es gibt zwar einige wundermittelchen, kräuter und getrocknete lamaköpfe zu kaufen, aber alles in allem wirkt das überhaupt nicht authentisch und die verkaufsstellen sind total (und nur) auf touristen ausgerichtet. zudem dominieren die souvenirläden und der eigentlichen zauberkram geht unter. schade.

 

holly kauft souvenirs und schickt anschliessend ein paket mit den kuschelweichen wollsachen nach australien nach hause. das ganze nimmt relativ viel zeit in anspruch. später treffe ich altbekannte gesichter wieder: irgendwie sieht man sich auf dieser reise immer mindestens zweimal.

 

für uns ebenfalls ein wichtiger punkt in la paz ist das kulinarische: wir essen (meistens) hervorragend, seien es kuchen auf dem markt, ein tolles mittagsmenü im restaurant eli's (inkl. genialer erdnusssuppe), cocktails und drinks in verschiedenen bars im quartier sopocachi oder die feine bündner nusstorte im schweizer café illampu.

 

auch hier sind die menschen freundlich und aufgestellt. die zuvorkommende art erinnert mich an kolumbien und kuba. zusammen mit diesen leuten zählen für mich die bolivianer zu den nettesten eingeborenen dieser reise.

 

freitags gönnen wir uns in einem salon eine massage. wie alles hier in bolivien ist auch diese total günstig. wir zahlen umgerechnet chf 10 für eine volle stunde. die massage ist gut, aber das natel meiner masseurin brummt andauernd und zweimal beantwortet sie sogar den anruf. zudem fragt sie die inhaberin des salons, ob diese einen radio habe und kurz nachhören könne, wie es um das fussballspiel stehe. und das jeweils mit einem kleinen massageunterbruch. naja, ich freue mich wieder auf die massagen bei meiner cousine. :-)

 

08 - 10/09/2012: weisse weite, pinke flamingos und grüne seen - salar de uyuni

wir kommen früh morgens in der kälte von uyuni an, werden direkt von dutzenden touranbietern bestürmt und entscheiden uns, erst mal einen kaffee trinken zu gehen. unsere dreitägige tour buchen wir dann schlussendlich bei expediciones sajama und um halb zehn geht es los. mit dabei sind neben holly und mir noch die beiden tschechen milan und mikaela sowie die australierinnen hannah und emily.

 

unser fahrer jesus (mit zahnpastadauerlächeln) fährt uns zuerst zum cementro de trenes, wo stillgelegte bahnzüge vor sich hin rosten. dann geht's zur eigentlichen attraktion der tour: die weiten, weissen flächen des grössten salzsees der welt. diese liegt auf 3653 müm, ist grösser als zehntausend km2 und mit dem salzvorkommen wird der grösste teil des salzbedarfs ganz kolumbien abgedeckt. die szenerie ist unglaublich. weiss, soweit das auge reicht, unvorstellbar. dazu blauer, wolkenloser himmel im hintergrund. einfach nur genial!

 

inmitten dieser wüste steht eine insel mit kaktussen und zwei lamas. dort essen wir zu mittag. danach geht es weiter, auf dem weiss entlang, zu einem salzhotel. das gebäude wurde praktisch nur aus salz erstellt: so sind zum beispiel die betten daraus hergestellt, aber auch die tische und stühle im speisesaal.

 

den touranbieter kann ich nicht wirklich empfehlen. bereits an diesem ersten abend gibt es minutenlange diskussionen, weil wir unseren versprochenen schlafsack nicht bekommen und uns zuerst ein geteilter schlafsaal zugewiesen wird, obwohl wir für privatzimmer bezahlt haben. immer diese leeren versprechungen, nur um gringos (und geld!) an land zu ziehen. schade!

 

schlussendlich klappt dann doch noch alles. wir geniesse ein feines znacht und legen uns relativ früh schlafen.

 

um 7 uhr fahren wir am nächsten tag los. wir verlassen die weisse salzwüste und fahren durch trockene, sandige gegende. imm dorf san juan machen wir eine kurze toilettenpause. hier wurde ein relativ grosses stadium erbaut, welches für basketballspiele verwendet wird. das dorf zählt gerade mal 200 einwohner, aber trotzdem wurde dieser gigantische komplex erstellt. es werden wohl jeweils gerade mal drei reihen besetzt sein...! anschliessend ein weiterer halt bei zugschienen: hier verkehrt die bahn nach chile.

 

den grossteil der tage verbringen wir im auto und schauen auf die landschaft. hier ist sie nicht sonderlich speziell. wir passieren einen zweiten, aber viel kleineren salzsee, sonst ist alles sehr, sehr trocken. die flächen sind breit, sicherlich 300 meter könnte als autopiste genutzt werden. rechts und links flankieren uns berge, einige davon mit schneebedeckten gipfeln.

 

an der laguna hedionda gibt es mittagessen. flamingos spazieren im seichten gewässer, etwas schilff und gräser befinden sich am ufer. auch hier grosse berge im hintergrund. wir fahren danach noch zu anderen bergseen, alle ähnlich ausschauend und mit wiederum pinken flamingos und bergen. nach dem dritten see haben wir das ganze langsam gesehen...

 

unser fahrer jesus hat's überhaupt nicht im griff. einerseits kennt er den weg oftmals nicht, andererseits wurde bei ihm das kapitel gangschaltung in der fahrstunde wohl übersprungen. der wagen springt nie beim ersten mal an, wenn er mal wieder den geist aufgegeben hat und einmal müssen wir sechs passagiere das auto sogar verlassen, um den jeep aus dem sand zu stossen.

 

es ist alles so trocken. das fenster können wir nicht öffnen, weil sonst viel zu viel staub ins auto gelangen würde. wir hören irgendeine cd mit traditoneller bolivianischer musik. jesus gefällts, uns eher weniger.

 

dann erreichen wir eine letzte lagune an diesem tag. und von diesem see sind wir begeistert, weil er total anders ist, als die anderen: die 60 km2 grosse laguna colorada ist rötlich gefärbt, dies aufgrund mikroskopischen algen, welche sich im wasser befinden.

 

danach fahren wir in die heutige unterkunft, ein shithole, ein heruntergekommenes haus, wo die toiletten erbärmlich stinken und unser grösster feind die kälte ist. ich fühle mich immer noch etwas krank und lege mich früh schlafen.

 

noch vor 5 uhr frühmorgens geht es am letzten tag weiter. unter klarem sternenhimmel fahren wir dem sonnenaufgang entgegen und machen halt bei den geysers sol de mañana: dreckig blubbernde vulkanlöcher, die schlamm in die höhe spucken und schwefeldampf verbreiten. in diesem rauch herrscht eine mysische stimmung, hoch oben in den bergen nahe der chilenischen grenze.

 

frühstück gibt es gegen 7 uhr, danach können wir unsere füsse in die warmen termalquellen tunken. nächster punkt ist die laguna verde, erneut ein bergsee (4400 müm) mit blickfang: wunderbar schimmert das grünliche wasser.

 

die beiden australierinnen, die südwärts reisen, werden am grenzposten zu chile einem anderen bus übergeben. das ist wohl der eigenartigste grenzübergang: inmitten der wüste steht ein haus, davor eine barriere - obwohl man ganz unproblematisch auch links oder rechts des hauses durchfahren könnte...

 

jesus bringt die beiden tschechen, holly und mich dann zurück nach uyuni. diese fahrt ist relativ  unspektakulär: rote berge, staubig grauer untergrund, drückende hitze. später wieder baumbüsche und an einem ort bestaunen wir riesige steinmonumente. auch einige velofahrer hat es unterwegs, welche unter der brütenden sonne in den weiten ebenen unterwegs sind. gschpunne!

 

wir erreichen den ausgangspunkt der tour abends, essen kurz eine kleinigkeit und holly und ich fahren um 19 uhr ab richtung sucre.

 

11 - 13/09/2012: sucre

die busfahrt ist ruhig. in potosi, der höchstgelegenen stadt der welt, warten wir eine stunde auf einen anderen car und erreichen danach sucre gegen vier uhr morgens. wir beziehen ein zimmer im hostel san marcos.

 

sucre, die hauptstadt boliviens mit den weissen häuserfassaden und der vermutlich schönsten plaza aller städte, die ich auf dieser reise gesehen habe, begeistert. die highlights:

 

kaffee und kuchen in einem total härzigen, von einer holländerin geführtem, café, wo bücher ausgetauscht werden können. ich brauche noch lesestoff für meine lange rückreise und nutze das breite angebot gerne.

 

während den drei tagen folgt uns immer wieder ein grosser hund. auch hier sind die herumstreunenden viecher überall, doch dieser hund - wir taufen ihn kevin - ist total schön, ruhig, fast schon majestätisch läuft er umher und guckt uns imme wieder treuhärzig an.

 

abends landen wir zweimal in einer von touristen dominierten beiz wo filme gezeigt werden. y tu mama tambien ist sehr unterhaltsam, während ich bei der dokumentation über das verhältnis der usa mit den ländern südamerikas wahrlich wenig verstehe.

 

besuch des parque cretácico. hier wurden über 5000 dinosaurier-spuren entdeckt. ein guide erklärt uns verschiedene dinge und eigentlich ist das ganze noch eindrücklich, wenn man bedenkt, dass 65 millionen jahre  vor uns an genau diesem ort 30 meter lange riesenviecher herumspaziert sind.

 

auf dem weg zu diesem park, ausserhalb des kolonialen stadtkerns, herrscht trockenheit und armut. jungs mit staubigen kleidern erledigen gelegenheitsjobs. es gibt läden, die autopneus, frontscheiben, vorderteile der carrosserie oder einzelne seitenspiegel anbieten: alles, was noch nicht ganz kaputt ist, kann man ja vielleicht irgendwie noch zu geld machen.

 

frühstück gibt es auf dem markt. ein fruchtsalat kostet gerade mal einen franken. zudem gniessen wir einen frischen fruchtsaft. ein alter mann ohne zähne meint, dass seine augen schwarz und dunkel seien, unsere aber wunderschön leuchten. ich muss immer wieder schmunzeln, ob diesen einfachen gesprächen über alltägliche dinge, mit den einheimischen bolivianern.

 

im empfohlenen luxuriösen restaurant el huerto, wunderschön gelegen in einem innenhof, essen wir am letzten tag zu mittag. naja... der salat war noch das beste!

 

sucre. überall strassenmarktstände, die salteña, glacé oder frische orangensäften verkaufen. an einer strasse wurden einige schreibmaschinen aufgestellt. leute kommen vorbei und lassen von typen das steuerformular ausfüllen. wir geniessen paillitas am markt: reis, kartoffeln, kohl und karotten, mit zwiebelmischung, silpancho (hauchdünn geschnittenes rindsschnitzel), spiegelei, würstchen und schinken. kostenpunkt: chf 2! hier gibt es schneidereien in hinterhöfen, extrem viele bettler, wie überall in südamerika "themenstrassen" (die eine wird dominiert von anwaltsbüros, in der anderen calle hat es praktisch nur zahnarztpraxisen, wiederum an einem anderen ort gruppieren sich die tshirts-shops - von abwechslung keine spur!), einen schönen parque bolivar mit blumenmustern im rasen und immer wieder laufen uns musiker entgegen, die auf pauken und trompeten spielen und auf irgendwas aufmerksam machen wollen, sei es nun eine demonstration oder das abschlussfest der universität.

 

14/09/2012: santa cruz

nach rund sechs wochen reisen mit holly ist nun abschied angesagt. sie hat noch zwei monate, die sie in bolivien und argentinien verbringen wird. ich steige also am donnerstagabend - nach langer zeit wiedereinmal alleine - in den nachtbus und erreiche am anderen morgen santa cruz.

 

meine einzigen entdeckungstouren belaufen sich auf das erkunden der gegend rund um den hauptplatz. ich verbringe den grossteil im internetcafé, schreibe meinen blog und essen typische empanadas und ein glacé in einer der zahlreichen heladerias.

 

hier ist es warm, ich kann zum letzen mal meine flipflops auspacken und die chicas laufen in sommerkleidern rum. ich geniesse ein feines abendessen, gucke den einheimischen männern abends auf der plaza beim schachspielen zu, trinke das einheimische chuflay (cocktail mit singani) und atme zum letzten mal tief die südamerikanische luft ein.

 

15/09/2012: heimwärts

zum letzen mal gepackt. ein komisches gefühl. that's it. ciao américa del sur... ich fliege zuerst nach lima, wo ich elf stunden aufenthalt habe. die zeit schlage ich mit lesen tot, ich trinke kaffee und spaziere durch die shops. was man halt so macht, wenn man einen ganzen tag am flughafen festhockt.

 

der rückflug ist ruhig und  verläuft ohne turbulenzen. die klm macht einen guten job. sonntagnachmittags komme ich in amsterdam an, wo ich ein letztes mal durch die pass- und sicherheitskontrolle muss und danach eine letzte stunde im flugzeug verbringe.

 

und dann bin ich wieder zuhause. abgeholt in zürich-kloten von meiner familie und einigen freunden (danke!) geht es zurück in die innerschweiz. und schon recht bald vermisse ich das erste mal das wunderschöne mittel- und südamerika, die lockerheit des lebens, die freude der menschen und die latino-musik...

 

aber (natürlich!) ist es auch wieder schön, in der schweiz zu sein, in meinem casa, meinem bett, bei meiner familie und bei meinen freunden. in meiner heimat.